#SELFIE
Auf das Thema „#SELFIE“ kam ich bei einer meiner Reisen. Dort stellte ich erneut fest, wie viele Menschen ihren Urlaub oder Reiseort fast ausschließlich durch die Linse ihres Handys betrachteten und dokumentierten. An nahezu jeder Ecke wurde ein Selfie geschossen. Dabei warfen nicht nur die oft sehr speziellen Posen, sondern auch die Haltung gegenüber dem Hintergrundobjekt Fragen auf.
Als ich diese Fragen auf mich wirken ließ, wurde mir nicht nur die Tragweite dieses Verhaltens, sondern auch die aktuelle gesellschaftliche Haltung gegenüber historischen und künstlerischen Orten bewusst. Wie viele Menschen interessierte der gewählte Ort tatsächlich? Und wer war nur dort, um ein Foto zu schießen, das sich später als „besonderes“ Erlebnis liken ließ und neue Follower generierte?
Unter diesen Gesichtspunkten beobachtete ich diesen Trend an vielen weiteren Orten und stellte dabei fest, dass sich dieses Verhalten durch alle möglichen Bereiche zog – sei es in der Politik, wo ein Handschlag eines Politikers eine friedvolle Haltung suggerieren soll, oder beim Besuch eines angesagten Restaurants oder Clubs.
Es scheint inzwischen immer wichtiger zu sein, wie etwas von außen wirkt – ungeachtet der Realität –, um den möglichst perfekten Eindruck zu vermitteln. Die eigentliche Wertschätzung des Moments bleibt dabei zunehmend auf der Strecke und hinterlässt einen faden Beigeschmack, der erneut die Frage aufwirft, wie lange wir so weitermachen wollen.
Mit meiner Kunst möchte ich dieser Frage auf den Grund gehen, meine Mitmenschen zum Nachdenken anregen und sie für dieses Thema sensibilisieren. Dabei greife ich die von mir gewählten Motive vorwiegend humorvoll und ironisch auf. Um dies möglichst lebendig und greifbar darzustellen, entschied ich mich in diesem Zusammenhang für einen fotorealistischen Malstil.